Im Steinmetzmeister schlummert der Architekt
Gebäude des Jahres:
Auszeichnung für Hans Determann zum 100-Jährigen
Südkamen. Eigentlich ist er Steinmetzmeister. Für seinen Betrieb am Buschweg hat Hans Determann die neue Produktionshalle aber selbst entworfen. Mit Raffinessen, die selbst Architekten beeindruckten. Dafür wurde sein Haus nunmehr als „Gebäudes des Jahres“ ausgezeichnet.
Von Carsten Janecke
Von der Firma Astron, die die Teile für die Halle geliefert hat. „Und die Halle hat mit Objekten von Finnland bis Spanien konkurriert“, ist Steinmetzmeister Hans Determann stolz. Am 27. August soll das 100-jährige Bestehen des Traditionsunternehmens am neuen Standort, Buschweg 1-3, kräftig gefeiert werden.
Was ist das Besondere an jenem Objekt, das auf dem 5000 Quadratmeter-Gelände steht, auf dem die Steinmetz-Firma Determann seit drei Jahren firmiert? „Es sind die kobaltblauen Fassadenplatten aus Naturstein, die das Silber der Halle und das Blau der Fenster wiedergeben“, sagt Geschäftsführer Hans Determann.
6,5 Meter hoch sind diese beeindruckenden Fassadenplatten aus brasilianischem Quarzit, die dem Determann-Betrieb die besondere Note verleihen. Im Jahr 2000 hatte er das Gebäude entworfen, danach hatten sich verschiedene Firmen an die Umsetzung der Pläne gemacht. Baubeginn war im August 2001, bereits Ostern 2002 war die Vorzeige-Halle fertig. Da waren rund eine Million Euro in Südkamen investiert. „Was insgesamt eine ganz schön stressige Zeit war“, erinnert sich der Geschäftsführer.
Seit 2003 ist der Hauptbetrieb auch offiziell endgültig am Buschweg angekommen. Die ehemalige Hauptstelle an der Friedhofstraße läuft nunmehr als Filiale. Die betreibt immer noch Hans Determanns Mutter Else Determann. Und das mit stolzen 88 Jahren.
Acht Mitarbeiter stemmen zurzeit die Arbeit am Buschweg. Vorne weg die Determann-Familie mit Hans Determann, Ehefrau Ingrid und Sohn Christoph.
Zufrieden ist Hans Determann grundsätzlich mit dem neuen Standort in Südkamen. Auch wenn der Betrieb mangels Ausschilderung schlecht zu finden ist. „Besucher landeten schon in der benachbarten Autowaschanlage – oder stiegen in ihrer Verzweiflung über Zäune“, merkt Determann kritisch an. Doch seine flehende Bitte um Ausschilderung-Erlaubnis wurde im Rathaus bisher nicht erhört.
Vor der Jubelfeier mit reichlich Programm am 27. August (wir berichteten) lässt er die Kritik dezent ausfallen. Und blickt lieber auf die Quarzit-Fassade. Mit dem Blick eines Architekten.


